Bulgarien
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Telekabel Interview in Pazardzhik
December 2015 on Telekabel TV, Pazardzhik, Bulgaria Moderation: Mariana DimitrovaGeschichte Bulgariens
Das Territorium Bulgariens ist seit dem frühesten Altertum besiedelt, wovon die zahlreichen Siedlungs- und Grabhügel zeugen. Das heutige Landesgebiet ist die Wiege einiger der ältesten Zivilisationen in Europa, was das älteste freigelegte bearbeitete Gold aus der Chalkolithikum-Nekropole bei Varna belegt. Aus der Epoche des altertümlichen Thrakiens haben wir wertvolle Kulturdenkmäler geerbt – Grabmale (Kazanlak, Alexandrovo, Sveshtari u.a.), Schätze (Panagyurishte, Rogozen, Valchi Tran u.a.), Kultstätten und Gotteshäuser (Perperikon, Starosel, Kozi Gramadi, Begliktash u.a.).
Besonders aktiv ist die gegenseitige kulturelle Beeinflussung von Thrakern und der hellenischen Zivilisation. Im VI.- bis II. Jahrhundert v. Chr. werden in Thrakien, Mösien und an der Schwarzmeerküste zahlreiche Städte gegründet, über die die griechischen Kultur zunehmend an Einfluss gewinnt. Mitte des I. Jahrhunderts gehen alle bulgarischen Gebiete in die Grenzen des Römischen Reiches über. Aus dieser Zeit sind zahlreiche architektonische und archäologische Denkmäler erhalten – das Antike Theater und Römische Stadion in Plovdiv, Überreste der römischen Städte Ulpia Eskus, Nove, Nikopolis ad Istrum, Nikpolis ad Nestrum, Augusta Trayana, Abritus u.a.
Nach dem Zerfall des Römischen Reiches gehen die heutigen bulgarischen Gebiete in die Grenzen des Oströmischen Reiches über, welches von den Historikern später Byzanz genannt wird. In der zweiten Hälfte des VII. Jahrhunderts siedeln sich in den Gebieten im heutigen Nordosten des Landes die Protobulgaren an. Gemeinsam mit den Slawen gründen sie den bulgarischen Staat, der 681 von Byzanz anerkannt wird. An die Spitze des Staates stellt sich der Führer der Protobulgaren – Khan Asparuh, die Stadt Pliska wird zur Hauptstadt erklärt.
In der Regierungszeit von Khan Krum (803-814) grenzt Bulgarien im Westen an das Reich von Karl dem Großen, während das bulgarische Heer im Osten die Mauern der byzantinischen Hauptstadt Konstantinopel erreicht. Unter Zar Boris I. (852-889) gehen die Bulgaren zum Christentum als Staatsreligion über – Bulgarien wird einer der ältesten christlichen Staaten in Europa.
Ende des IX. Jahrhunderts schaffen und verbreiten die Brüder Kyrill und Method das slawische Alphabet. Ohrid und Veliki Preslav etablieren sich als Zentren der bulgarischen und slawischen Kultur. Von Bulgarien aus findet das slawische Schrifttum auch in anderen slawischen Ländern Verbreitung. Heute verwenden Staaten wie Russland, Serbien, die Ukraine, Mazedonien und Weißrussland das kyrillische Alphabet, dessen Rechtschreibregeln von den Schülern Kyrills und Methods und deren Nachfolgern in der bulgarischen Hauptstadt Preslav geschaffen wurden. Die Regierungszeit von Zar Simeon I. (893 – 927) ist als das „Goldene Zeitalter der bulgarischen Kultur“ bekannt. Die Reichsgrenzen dieser Zeit erstrecken sich bis an das Schwarze Meer, die Ägäis und das Adriatische Meer.
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